Auktion |
13.07.2021 14:24:39
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Poker um TV-Rechte des DFB-Pokals: Kauft Sky alle Spiele?
Nicht nur bei Sky haben sich die Spezialisten die Ausschreibung ganz genau angeschaut, die sich der neue Geschäftsführer Holger Blask mit seinem Team der DFB GmbH ausgedacht hat. Kern der Auktion sind die drei Pakete A, B und C mit verschiedenen Live-Rechten für die jeweils 63 Cup-Spiele in den vier Spielzeiten von 2022/23 bis 2025/26.
"Es kann zu noch mehr Free-TV Spielen als bisher führen", sagte Blask der Deutsche Presse-Agentur. "Aber es ist auch möglich, dass im Vergleich zum Status Quo mehr Spiele exklusiv im Pay-TV landen", schränkte der Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb ein.
In der im August beginnenden DFB-Pokal-Saison 2021/22 haben die Fußballfans letztmals eine im Vergleich zur Bundesliga sehr große Auswahl von immerhin 13 Partien im frei zu empfangenden Fernsehen. Die öffentlich-rechtliche ARD zeigt neun Spiele, der Spartensender Sport1 vier.
Sky überträgt bis zum Endspiel am 21. Mai 2022 50 Spiele exklusiv und könnte jetzt bei der Auktion groß zuschlagen. "Es ist theoretisch denkbar, dass ein Unternehmen alle drei Live-Rechtepakete A, B und C erwirbt und dann alle Live-Spiele hat", erklärte Blask.
Für Fußballfans würde das bedeuten, dass es nur noch vier Spiele im Free-TV gibt. Die wären auch garantiert, wenn Sky - oder eine anderer Pay-Anbieter wie DAZN, Amazon oder Telekom - alles kauft. Das wären dann die beiden Halbfinalspiele und das Endspiel, die laut Medienstaatsvertrag frei empfangbar gezeigt werden müssen, sowie ein Spiel der ersten Runde.
Hintergrund ist der raffinierte Kniff in der Ausschreibung: Die Pakete A und B hat der DFB "sowohl für Free-TV- als auch für Pay-TV-Anbieter geöffnet", wie Blask erklärte. Anders als zuletzt - und anders als bei den Bundesliga-Rechten - treten Bezahl-Anbieter und Free-TV-Sender bei der Auktion dieser beiden Pakete mit zusammen 15 Live-Spielen pro Saison direkt gegeneinander an. Sie sollen dadurch die Preise hochtreiben.
Blask, der zuletzt bei der DFL arbeitete und dabei auch für die Bundesliga-Ausschreibung zuständig war, hat sich einiges einfallen lassen, um den Wettbewerb zu erhöhen. So sollen möglichst die Einnahmen gesteigert werden, die derzeit auf rund 55 Millionen Euro pro Saison geschätzt werden.
"Wir haben Mindestvergabepreise pro Rechtepaket festgelegt, die bei einem Notar hinterlegt wurden", erläuterte der DFB-Manager. Werden die in der ersten Runde am Donnerstag nicht erreicht, gibt es für die Live-Rechte eine zweite Runde am Freitag. Weitere Pakete für Highlights oder Internet-Clips werden zu Beginn der kommenden Woche versteigert. "Der Ablauf der Auktion wird dokumentiert, um im Nachgang nachvollziehbar zu sein", sagte Blask.
Und was sagen die Sender? Sie schweigen lieber. Bei Sky hieß es lediglich: "Kein Kommentar." Auch die Pay-Konkurrenz und die großen Free-TV-Sender hielten sich zurück und verwiesen höchstens mit dem Standardsatz darauf, dass sie sich "interessante Rechte immer anschauen".
Es würde aber nicht verwundern, wenn die ARD und das ZDF, das von der kommenden Saison an keine Bundesliga-Spiele mehr im Angebot hat, bei der Auktion gemeinsam bieten. Auch das ist bei der Auktion laut Blask möglich.
/mrs/DP/mis
BERLIN (dpa-AFX)
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